Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt. Sie sind wichtig im Kreislauf der Natur, da Schimmelpilze an der Zersetzung von organischen Material beteiligt sind. Jedoch ist der Schimmel für die Menschen gesundheitsschädlich. Vor allem in Innenräumen, in denen wir uns täglich aufhalten, wie beispielsweise in unserer Wohnung, kann er durch das ständige Einatmen der Sporen unsere Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Wachsen können Schimmelpilze nur in feuchter Umgebung, allerdings kann Schimmel auch bei Trockenheit monatelang überleben.
Feuchtigkeit in der Wohnung bzw. in geschlossenen Räumen entsteht aus folgenden Gründen:
- Kalte Wände: Luftfeuchtigkeit kondensiert auf kalten Wänden schlecht
- Hohe Luftfeuchtigkeit im Zimmer, z.B. durch das Trocknen von Wäsche, Kochen oder Duschen
- Unzureichendes Heizen und Lüften
- Feuchte Bausubstanz, z.B. durch undichte Dächer, Risse im Mauerwerk oder unzureichendes Austrocknen der Wände nach Baumaßnahmen
Schimmel vorbeugen und entfernen
Als erste Maßnahme sollten Sie sich ein Thermo-Hygrometer besorgen. Sofern die relative Feuchtigkeit über 60% liegt, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen und allgemeine Tipps beachten:
- Heizung: Die Zimmer sollten ausreichend geheizt werden. In Kombination mit regelmäßigem Stoßlüften verhindert es die Bildung von Kondenswasser an den Wänden.
- Luftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit sollte mit einem Schimmelhygrometer kontrolliert werden. Im Winter ist es in Ordnung, wenn die relative Luftfeuchtigkeit bei 35-45% liegt. Im Sommer darf die relative Luftfeuchtigkeit auch mal kurzfristig auf 60% ansteigen.
- Mehrere Schimmelhygrometer: In der Wohnung ist es auch sinnvoll mehrere Hygrometer aufzustellen, um die Feuchtigkeit in der gesamten Wohnung zu kontrollieren. Es sollte vor allem an den Stellen hängen, die besonders schimmelgefährdet sind. So haben Sie in jedem Zimmer einen Schimmelwächter.
- Stoßlüften: In der Wohnung sollte mehrmals pro Tag mit weit geöffnetem Fenster stoßgelüftete werden. Das bedeutet ca. 5 Minuten das Fenster weit öffnen – auch bei kaltem Regenwetter.
- Aufstellung der Möbel: Hinter Möbeln, Bildern, Gardinen oder großen Pflanzen ausreichend Abstand zu Wand halten. Insbesondere bei schlecht gedämmten Außenwänden und kalten Ecken möglichst nichts vorstellen.
Vor allem im Winter sollte Sie auch tagsüber die Heizung nicht ausstellen. Je kälter es in der Wohnung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Schimmelpilz entsteht. Denn auf dieser Weise wird verhindert, dass sich die für den Schimmel wichtige Feuchtigkeit auf der kalten Wand niederschlägt. Wird zudem wenig gelüftet, ist der Schimmelwachstum nicht mehr aufzuhalten. Damit die Feuchtigkeit aus der Wohnung hinaus kann, ist Lüften unabdingbar. Dabei ist es besonders im Winter wichtig, nur kurz das Fenster weit zu öffnen, damit die Räume nicht zu sehr auskühlen. Darüber hinaus ist es auch hinsichtlich der Energiekosten sehr empfehlenswert, auch tagsüber zu heizen. Sofern Sie nur abends heizen, wird sehr viel Energie benötigt, die kühlen Räume auf ein angenehmes Raumklima zu bringen.
Hinweis: In gut gedämmten Häusern sind die Außenwände innen so warm wie die Raumluft.
Welches Mittel gegen Schimmel?
Schimmel sollte immer komplett entfernt werden, da auch abgetötete Schimmelpilze noch Allergien und andere Reize auslösen können. Die Wohnung darf nicht mehr nach dem typischen modrigen Schimmelgeruch riechen. Ein empfehlenswertes Produkt, um Schimmelpilz zu entfernen, ist Purfas Anti Schimmelspray bei Amazon*. Dieses Spray ist Besteller und hat viele sehr gute Rezensionen bekommen. Ferner hilft Alkohol (mindestens 70%). Chlor hilft zwar auch gegen Schimmel, jedoch ist Chlor auch schädlich für die Atemwege. Hausmittel, wie beispielsweise Essig, helfen hingegen nur eingeschränkt. Die organischen Nährstoffe können das Schimmelwachstum sogar begünstigen.
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Schimmel im Bad
Besonders das Bad bietet dem Schimmel optimale Bedingungen. Durch das Duschen und Baden wird im Bad viel Feuchtigkeit abgegeben. Der dadurch entstehende Wasserdampf ist dabei die Hauptursache. Auf diesem bleiben Staub- und Schmutzpartikel haften. Diese Kombination bietet eine ideale Lebensgrundlage für Schimmelpilze.
Schimmel im Bad vorbeugen
Ein Bad, das überwiegend gekachelt ist, lässt sich einfach sauber halten. Wischen Sie Kondenswasser oder Wasserspritzer im Bad gründlich weg. Schimmelpilz entsteht häufig durch falsches Lüften. Während des Duschens sollte das Badfenster angekippt werden. Dadurch wird schon ein Teil des Wasserdampfs nach außen gefördert. Nach dem Duschen sollte das Fenster ca. 5-10 Minuten im Bad weit geöffnet werden. Anschließend sollten Sie heizen, damit die hereingekommene Luft die Feuchtigkeit aufnimmt. Sofern kein Fenster im Bad ist, können Sie durch das Öffnen der Badezimmertür den Wasserdampf abziehen lassen. Sie sollten dann aber unbedingt die Zimmer lüften, in denen der Wasserdampf abgezogen ist. Ansonsten droht in den Räumen die Gefahr, dass Schimmelpilz entsteht. Ein Bad ohne ein Fenster hat in der Regel ein Lüftungsschacht, den Sie zum Abziehen der feuchten Luft nutzen können. Kontrollieren Sie diesen regelmäßig, ob er einwandfrei funktioniert. Übrigens nicht nur das Duschen, sondern auch nasse Handtücher geben Feuchtigkeit ab. Daher sollte Sie im Bad nicht nur nach dem Duschen, sondern allgemein regelmäßig lüften.
Oft vernachlässigt, aber empfehlenswert ist es, die Fugen nach 20 Jahren zu erneuern – bei schlechter Pflege sogar schon nach 10 Jahren. Da sich an diesen Stellen gerne Wasser und Schmutz ansammelt. Eine regelmäßige Reinigung der Fugen ist daher auch empfehlenswert.
Schimmel im Bad entfernen
Schimmel mit Alkohol entfernen
Schimmel wird grundsätzlich mit mindestens 70-prozentigem Alkohol entfernt – auch medizinischer Alkohol genannt. Auch Chlor wird im Bad gerne benutzt, um Schimmelpilz zu bekämpfen. Jedoch sind die dadurch entstehenden Dämpfe für die Atemwege gesundheitsschädlich. Wie oben beschrieben, bringen Hausmittel, wie beispielsweise Essig, keinen Erfolg gegen Schimmelpilze. Sind die Schimmelflecken bereits sehr groß und kehren diese immer wieder, sollte Sie einen Experten beauftragen. Der Schimmel hat sich dann meist tiefer als an der Oberfläche bzw. Tapete ausgebreitet. Näheres dazu mit einer detaillierten Anleitung für die Schimmelentfernung wird im nächsten Abschnitt aufgeführt.
Schimmel an der Wand entfernen
Den Schimmelbefall in der Wohnung sollten sich möglichst schnell entfernen. Sofern der Schimmelpilz jedoch eine Fläche von mehr als einem Quadratmeter einnimmt, sollte ein Experte entsprechende Maßnahmen ergreifen. Auch wenn der Schimmelpilz schon älter ist, sind die Pilze bereits in Anstriche, Tapeten oder sogar in der Putzstruktur eingedrungen. Dann ist mit einer oberflächlichen Behandlung keine dauerhafte Abhilfe mehr zu schaffen. Die befallenen Materialien müssen von einem Experten entfernt werden. Ist der schwarze Fleck erst entstanden und hat sich nur geringfügig ausgebreitet, können Sie mit der folgenden Anleitung die lästigen schwarzen Flecke entfernen.
Anleitung: Schimmel entfernen
- Handschuhe anziehen und Mundschutz aufsetzen
- Schimmel feucht abwischen
- Danach mit Ethanol (mindestens 70% Alkohol) oder einem Antischimmelspray abwischen
- Tapete oder Gipskarton am besten entfernen. Ansonsten tiefgründig reinigen. Falls die untere Hälfte der Wand bis hin zur Teppichleiste mit Schimmel befallen ist, die Teppichleiste entfernen.
- Abfälle luftdicht in Plastiksäcken verschließen und mit dem Hausmüll entsorgen
Anschließen muss die Ursache für die Schimmelpilzbildung erkannt und behoben werden. Andernfalls wird dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder entstehen. Ursachen könnten sein:
- erhöhte Luftfeuchtigkeit im Innenraum (z.B. durch das Duschen, Kochen oder Wäsche trocknen)
- falsche Belüftung oder eine zu geringe Beheizung oder
- schlechte Abdichtung der Mauern.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit sollten Sie sich ein Schimmelhygrometer anschaffen. Unter Hygrometer Test können Sie sich einige digitale und analoge Modelle anschauen.
Meistens muss der Putz an den betroffenen Stellen entfernt werden. Wenn die Ursache beseitigt ist und keine Feuchtigkeit mehr an den befallenen Stellen auftritt, kann man diesen mit Schimmelmitteln, wie beispielsweise das sehr gute Purfas Anti Schimmelspray*, beseitigen. Wenn Sie eine befallene Tapete entfernen, müssen diese auch vorher mit einem Schimmelmittel entfernen.
Schimmel im Schlafzimmer entfernen
Im Schlafzimmer schläft der Mensch im Durchschnitt fast 8 Stunden. Daher kann Schimmel besonders hier gesundheitliche Auswirkungen haben. Auch wenn Sie noch keinen Husten, keine Atemnot oder geschwollene Augen haben, sollten Sie Decke, Ecken und Wände bzw. Außenwände nach Schimmel kontrollieren. Auch hinter dem Schrank und Bett verstecken sich gerne die schwarzen Flecken. Bei Schimmel auf einer Matratze sollte grundsätzlich eine neue Matratze gekauft werden. Ein Wasserbett gibt übrigens keine zusätzliche Feuchtigkeit ab. Schlafzimmermöbel aus Holz können als Zwischenspeicher für die Feuchtigkeit fungieren. Auch dann muss jedoch das Schlafzimmer gelüftet werden, ansonsten kann das unbehandelte Holz aufquellen und schimmeln.
Viele Menschen schlafen gerne bei angekipptem Fenster. Durch das stundenlange Ankippen der Fenster bilden sich jedoch rund um die Fenster bzw. am Fensterrahmen kalte Stellen, an denen sich Feuchtigkeit niederschlägt. Dies sollte vermieden werden. Besser ist es, kurz vor dem Schlafengehen das Fenster nur ca. 5 min weit zu öffnen. Zudem wird im Schlafzimmer allgemein weniger geheizt. Dies begünstigt jedoch die Schimmelbildung. Ferner sollte der Temperaturunterschied nicht zu groß zur restlichen Wohnung sein. Starke Temperaturunterschiede begünstigen nämlich auch die Entstehung von Schimmelpilz. Sofern Sie die Heizung im Schlafzimmer kaum anstellen, sollten darüber hinaus Zimmerpflanzen vermieden werden. Die Blumenerde fängt sodann relativ schnell an zu schimmeln.
An schlecht gedämmten Außenwänden und Fenstern ist besonders im Winter die Temperatur an den Stellen deutlich geringer als die allgemeine Zimmertemperatur. Durch die geringere Temperatur steigt die relative Luftfeuchte an diesen Stellen stark an und der Taupunkt wird schneller erreicht. In der Praxis kann man dies nach dem Duschen oft beobachten: Die Fensterscheiben sind danach oft beschlagen. Taupunkt bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit 100% erreicht hat und das in der Luft vorhandene Wasser zu kondensieren beginnt. An kältere Stellen bilden sich Wassertröpfchen, da die Luft kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann.
Je höher die Temperatur in Räumen ist, umso mehr Wasserdampf kann die Luft aufnehmen.
Woran erkenne ich Schimmel?
Schimmel bildet oft braune oder schwarze Flecken an der Wand, Decke, Ecken oder den Möbeln. Sofern sich Schimmel hinter nicht sichtbaren Stellen verbirgt, erkennt man Schimmel an den modrigen und muffigen Geruch.
Schimmel löst Krankheiten aus
Schimmelpilz kann nachweislich Krankheiten auslösen. Die Schimmelsporen gelangen über die Luft in die Lunge und können so Allergien oder Asthma auslösen. Besonders Allergiker haben ein höheres Risiko weitere Allergien durch den Pilz zu bekommen. Ursache dafür sind Eiweiße in den Sporen. Eine Infektion aufgrund von Schimmelpilzen zu bekommen, ist für gesunde Menschen unwahrscheinlich. Das Immunsystem kämpft dagegen an. Anders bei Menschen mit einer Immunschwäche. Diese sind sehr anfällig gegen Schimmel. Ob Sie letztendlich krank durch den Schimmel geworden sind, kann nur ein Arzt feststellen.
Schimmel in der Mietwohnung
Schimmel in einer Mietwohnung führt meistens zum Streit zwischen dem Mieter und Vermieter. Niemand möchte für den durch Schimmel entstandenen Schaden aufkommen. So behauptet der Vermieter, es wurde zu wenig gelüftet und geheizt. Der Mieter hingegen verweist auf die schlechte Bausubstanz und Dämmung hin.
Besonders im Altbau sind undichte Stellen oder fehlender Wärmeschutz Ursachen für die Entstehung der Sporen.
Einige Mieter kürzen daraufhin die monatliche Miete. Gegen die Mietminderung können sich jedoch Vermieter wehren, indem sie fristlos kündigen, sofern als Ursache für den Schimmel unzureichendes Heizen und Lüften festgestellt wird. Als Mieter ist es bei Schimmelbefall ratsam – sofern ausreichend gelüftet und geheizt wurde – einen Brief an der Vermieter zu verfassen. In diesem sollten Sie niederlegen, dass Sie bis zur Beseitigung der Mängel unter Vorbehalt die Miete zahlen. Reagiert der Vermieter binnen 14 Tage nicht, können Sie als Mieter klagen. Ein Gericht entscheidet dann, wer den Schimmel beseitigen muss und legt die Höhe der Mietminderung fest. Sofern das Gericht als Ursache unzureichendes Heizen oder Lüften feststellt, muss der Mieter die Kosten von meist über 1000 Euro tragen. Eine Rechtsschutzversicherung ist hierbei empfehlenswert. Diese übernimmt die Kosten.
Als Alternative können Sie einen Gutachter beauftragen, der die Ursache feststellt. Klären Sie vorab, wer die Kosten für den Gutachter trägt. Diese kosten zwischen 70-200 Euro pro Stunde. Wer eine Kündigung nicht riskieren möchte, sollte nicht eigenständig die Miete kürzen. Zumal die Höhe der Kürzung schwer zu bestimmen ist. Für kleinere Stellen kann eine Mietminderung von 5% gerechtfertigt sein.
Tipp: In jedem Fall sollten Sie als Beweis ein Foto von der betroffen Stelle machen.
Schimmelpilze an Lebensmitteln und in der Biotonne
Tipp: Obst und Gemüse sollte im Kühlschrank in den dafür vorgesehenen Fächern gelagert werden. Dadurch bleiben die Lebensmittel länger frisch und Schimmelpilze bleiben länger fern.
Liegen die Essensreste zu lange im Müllbeutel, schimmeln diese. Auch angeschimmelte Lebensmittel sollten Sie wegwerfen. Den Schimmel erkennen Sie anhand der weißlichen oder grünlichen Stellen auf den Lebensmitteln. Manchmal hat sich der Pilz schon ausgebreitet, ohne dass Sie es erkennen können. Ist Schimmel auf den Lebensmittel zu erkennen, sollten Sie es auf keinen Fall mehr essen. Sofern Sie beispielsweise ein Joghurt oder Quark mit Schimmel gegessen haben, ist das in geringen Mengen nicht weiter bedenklich. Andernfalls können bei zu hohen Mengen Vergiftungserscheinungen ausgelöst werden. In der Praxis kommt dies jedoch selten vor, da Sie aufgrund der Geschmacksveränderung schnell merken werden, dass mit der Nahrung irgendwas nicht stimmt.
In einer Biotonne entsteht schnell Schimmel. Dies liegt an den guten Bedingungen für sein Wachstum. Viele Lebensmittel bieten einen guten Nährboden und viel Feuchtigkeit. Wenn Sie die Biotonne öffnen, sollten Sie nicht direkt Ihren Kopf darüber halten, sonst Atmen Sie die ungesunden Pilzsporen ein.
Schimmelpilz betrifft viele Wohnungen und Häusern. Leider ist es vielen Menschen nicht bewusst, wie Schimmel entsteht, wie gesundheitsschädlich er ist und welche Maßnahmen gegen Schimmel ergriffen werden können. Teilen Sie den Inhalt mit anderen auf Facebook oder Twitter. Ein Klick auf die entsprechenden Buttons genügt, um auf das Thema bei Ihren Freunden und Follower aufmerksam zu machen.